Bei der interaktiven Hike & Talk-Veranstaltung in Innsbruck wurde untersucht, wie Desinformation funktioniert, warum sie sich verbreitet und was man dagegen tun kann.
Wie erkennt man Desinformation? Warum verbreitet sie sich so schnell? Und was kann man als Bürger:in dagegen tun?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt der EFA365-Veranstaltung Formats "Demokratie im Dialog. Fake (f)or real", das am 6. Juni 2025 in Innsbruck stattfand. Ein Event, bei dem nicht nur diskutiert, sondern auch gewandert wurde. Im Rahmen eines interaktiven Hike & Talk begaben sich die Teilnehmer:innen gemeinsam mit Expert:innen aus Politik, Wissenschaft und Medien auf den Weg, um aktuelle Herausforderungen rund um das Thema Desinformation im Gespräch zu erkunden.
Den Auftakt machte EFA-Präsident Othmar Karas, der die Bedeutung von offenem Dialog in einer demokratischen Gesellschaft in seiner Begrüßung betonte. Durch den weiteren Nachmittag und die folgenden Diskussionen führte ORF-Tirol-Redakteurin Reingard Diermayr.
Prof. Matthias C. Kettemann betonte, dass rechtliche Rahmenbedingungen eine zentrale Voraussetzung für das Funktionieren demokratischer Systeme sind. Nur wenn Grundrechte in einer Demokratie geschützt werden, kann eine freie und informierte Willensbildung überhaupt gelingen. Der Staat trage dabei die Verantwortung, eine verlässliche kommunikative Infrastruktur zu gewährleisten, beispielsweise durch Regulierung, die Freiheit nicht einschränkt, sondern schützt.
Europaabgeordnete Sophia Kircher sprach über den Schutz der Demokratie im digitalen Zeitalter. Sie machte deutlich, dass digitale Plattformen und Künstliche Intelligenz die politische Öffentlichkeit nachhaltig verändern. Damit Bürger:innen sicher und kritisch mit der digitalen Welt umgehen können, braucht es politische Unterstützung. Medienkompetenz sei dabei eine zentrale Voraussetzung
Matthias Krapf, Chefredakteur der Tiroler Tageszeitung, gab Einblicke in die journalistische Praxis. Er betonte, dass nicht jede falsche Information automatisch als Desinformation zu werten sei, denn zwischen Meinungsäußerung, Irrtum und gezielter Verbreitung von Falschinformation verläuft oft ein schmaler Grat. Der Journalismus stehe heute vor der Aufgabe, verlässlich und faktenbasiert zu berichten und zugleich dem wachsenden Misstrauen in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken. Besonders in Zeiten sozialer Medien sei es besonders wichtig, professionellen Journalismus zu stärken.
Die Veranstaltung ist Teil der Initiative EFA365, mit der das European Forum Alpbach das ganze Jahr über inhaltliche Diskussionen in Wien, Berlin, Brüssel, Innsbruck und weiteren Städten organisiert. Ziel ist es, Schwerpunktthemen des EFA25 kontinuierlich zu vertiefen und so die Debatten des Forums im August gezielt vorzubereiten.
Der Track Demokratie des Europäischen Forums Alpbach 2025 wird sich ebenfalls mit den Themen der Veranstaltung befassen.
Schwerpunkte des Track Demokratie: