EFA22 Rückblick


20220827 121057 efa22 rada pop up 1 EFA Philipp Huber

6 Sept., 2022

EFA23

Knapp 3.800 Teilnehmende aus rund 100 Nationen, darunter 600 Stipendiat:innen, haben am European Forum Alpbach 2022 teilgenommen – es fand von 21. August bis 2. September unter dem Thema The New Europe statt.

Das Neue Europa (New Europe) war das Thema des diesjährigen European Forum Alpbach (EFA), das wie gewohnt im Congress Centrum und an zahlreichen weiteren Schauplätzen im Tiroler Bergdorf Alpbach ausgetragen wurde. Neu war auch das Konzept des diesjährigen Events: Insbesondere die Lab Week – mit Formaten wie Chats, Hikes, Networks und Workshops – lud die Teilnehmenden zur aktiven Mitgestaltung ein. Im Mittelpunkt stand die Zukunft Europas und wie wir uns den Herausforderungen unserer Zeit stellen.

Eine der dringendsten Herausforderungen – der russische Krieg in der Ukraine – dominierte die meisten Sessions, die darüber hinaus in vier Tracks rund um die Themen Sicherheit, Finanzen, Demokratie & Rechtsstaat sowie Klima gegliedert waren.

Dialog zwischen den Generationen

Rund 600 Studierende aus mehr als 70 Ländern verbrachten zwei Wochen in Alpbach, entwickelten während der Alpbach Seminars nicht nur neue Fähigkeiten, sondern konfrontierten Entscheidungsträger:innen, Wissenschafter:innen, Politiker:innen und Künstler:innen mit ihren Fragen und Lösungsvorschlägen. Bezeichnend dafür war beispielsweise die Session Inflation: Können Zentralbanken das Problem lösen? mit Notenbankgouverneuren aus den fünf Ländern Österreich, Griechenland, Belgien, Estland und Schweden. Das Durchschnittsalter der diesjährigen Teilnehmenden lag bei knapp über 40 Jahren und zeigt, dass die Bemühungen zur Stärkung des Dialoges zwischen den Generationen gelungen sind. Auch die neue App trug dazu bei: Insgesamt wurden in der EFA-App 28.000 Connections unter den Teilnehmenden, also direkte bilaterale Kontakte, ermöglicht. „Wir haben in diesem Jahr einen wirklich großen Schritt gewagt, und es freut mich, dass unsere neue Struktur – mit der Teilung in Conference Week und Lab Week – so viel Zuspruch erhalten hat. Ich bin zuversichtlich für das nächste Jahr. Mein großes Anliegen sind aber vor allem die Stimmen der Jungen, die diese Veranstaltung in Europa zu etwas Besonderem machen, und wir werden 2023 versuchen, unsere Stipendiat:innen noch stärker einzubinden. Alles in allem bin ich sehr zufrieden und freue mich schon auf das European Forum Alpbach 2023“, erklärt Andreas Treichl, EFA-Präsident.

Internationale Problemlösung

Unter den Studierenden fanden sich zudem mehr als 50 junge Frauen aus der Ukraine, die in zahlreichen individuellen Sessions unter anderem ihrer zuhause gebliebenen Angehörigen gedachten und auf die Dringlichkeit zum Handeln hinwiesen. Der Problemlösung über Grenzen hinweg widmete man sich insbesondere auch in dem neuen Format des European Forum Alpbach: den Retreats. Gemeinsam mit internationalen Expert:innen wurde in kleinen, individuellen Gruppen in Form mehrtägiger Retreats an konkreten Lösungsansätzen gearbeitet. Das Ziel, Probleme zu lösen, verfolgt auch das neue Projekt Alpbach Ideas, das Menschen unterschiedlicher Disziplinen und Nationen aufruft, gemeinsam konkrete Vorschläge auszuarbeiten und langfristig zu verfolgen.

Installationen, Soundcollagen, Konzerte und eine Foto-Ausstellung

Kunst und Kultur spielen beim European Forum Alpbach seit der Gründung eine wesentliche Rolle; die Projekte, die für den Event konzipiert werden, setzen sich ebenfalls mit den herausforderndsten Fragen Europas auseinander. In diesem Jahr waren viele Teilnehmende von der Kunstinstallation der Designerin und Künstlerin Theresa Hattinger oder der Soundinstallation Start by Listening des Musikers Clemens Wenger begeistert. Die Eröffnung der langen Tafel Bread & Butter wurde mit Sänger:innen verschiedener Alpbacher Chöre und dem Stück Die Welt im Dorf, von Maria Craffonara speziell für das EFA komponiert, eingeläutet. Musikalisch ging es dann auch bei den beiden Konzerten weiter. Neben dem Auftritt von Akkordeon-Maestro Mario Batkovic aus der Schweiz gab es auch ein Konzert mit den beiden international erfolgreichen Musikerinnen, Komponistinnen, Texterinnen und Interpretinnen Rina Kaçinari (Cello, Gesang) und Maria Craffonara (Violine, Gesang). Ein weiteres Highlight in diesem Jahr war auch die Fotoausstellung /SPALENA/, wo Yana Barinova erschütternde Bilder präsentierte, die den Kontrast zwischen den pittoresken Landschaften von Alpbach und denen der heutigen Ukraine, die ebenso malerisch sind, aber nicht mehr so friedlich, hervorheben.

Zufriedene Bilanz

„Das Ziel, internationaler, diverser, offener und integrativer zu werden, haben wir erreicht. Wir sind froh, nach zwei Jahren digital bzw. hybrid wieder voll in Alpbach angekommen zu sein." Eine zufriedene Bilanz zieht nicht nur Feri Thierry, der erstmals in der Funktion des Generalsekretärs dem EFA-Organisationsteam vorstand, sondern auch die Vizepräsidentin Katarzyna Pisarska. „Die Entscheidung, in diesem Jahr auf das Thema, New Europe zu setzen, war und ist ein wichtiges Signal. Europa muss gemeinsam eine Lösung finden, um auch in solchen geopolitisch herausfordernden Zeiten, als Einheit gegen Krieg und für die demokratischen Grundwerte gemeinsam einzustehen.”

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