Was braucht Europa, um mehr sicherheitspolitische Eigenverantwortung zu übernehmen?
Anlässlich des NATO-Gipfels 2025 veranstalteten das European Forum Alpbach und der Club Alpbach Netherlands eine hochrangige sicherheitspolitische Diskussion in Den Haag als Teil des offiziellen #NATOintheHuis-Programms, kuratiert von der Münchner Sicherheitskonferenz und dem Clingendael Institute. Im Fokus stand die Frage, welche konkreten Schritte Europa jetzt gehen muss, um seine Verteidigungsbereitschaft zu stärken und sicherheitspolitisch handlungsfähiger zu werden.
Die Veranstaltung brachte sicherheitspolitische und junge Stimmen in einer offenen Diskussion über die europäische Sicherheitspolitik zusammen. Im Zentrum stand die Frage, wie die EU ihre Rolle als strategisch eigenständiger Akteur mit glaubwürdigen Verteidigungsfähigkeiten weiter stärken kann. Othmar Karas, Präsident des European Forum Alpbach, eröffnete die Diskussion mit einem Gedanken zur Verantwortung Europas, die eigene sicherheitspolitische Zukunft aktiv zu gestalten. Er hob hervor, wie wichtig eine bessere Abstimmung und Kommunikation zwischen den Mitgliedstaaten ist.
Botschafter Martin Hojný, Ständige Vertretung der Tschechischen Republik bei der EU und Jan Karol Farfał, Vizepräsident des Institute of New Europe brachten sowohl diplomatische als auch zivilgesellschaftliche Perspektiven ein zur Weiterentwicklung der Europäischen Verteidigungsunion, zur Rolle der EU innerhalb der NATO und zur Bedeutung gesellschaftlicher Akzeptanz für sicherheitspolitische Strategien. Moderiert wurde die Diskussion von Karen van Loon vom Clingendael Institute.
Europa verfügt bereits über viele der nötigen Instrumente wie industriepolitische Maßnahmen und neue Finanzierungsmechanismen, um strategische Souveränität konkret voranzubringen. Entscheidend sind nun eine koordinierte Umsetzung und klarer politischer Wille.
Die Veranstaltung machte deutlich, dass eine funktionsfähige Europäische Verteidigungsunion nicht von heute auf morgen entstehen wird. Sie kann jedoch ein Motor für eine vertiefte europäische Integration sein, insbesondere vor dem Hintergrund einer sich wandelnden geopolitischen Ordnung. Sie bot eine Plattform für einen eigenständigen europäischen Beitrag zur institutionellen Sicherheit, getragen von einer Vielfalt an Perspektiven, einschließlich jener junger Menschen und unterschiedlichster Sichtweisen. Das Panel vereinte Stimmen aus Österreich (ein neutrales Land, zugleich EU-Mitglied und NATO-Partner), Westeuropa (Niederlande) und Mittelosteuropa (Polen) sowie aus verschiedenen institutionellen Kontexten, von der EU und nationalen Missionen bis hin zur sicherheitspolitischen Forschung.
Die Veranstaltung ist Teil der Initiative EFA365, mit der das European Forum Alpbach das ganze Jahr über inhaltliche Diskussionen in Wien, Berlin, Brüssel, München, Den Haag, Innsbruck und weiteren Städten organisiert. Ziel ist es, Schwerpunktthemen des EFA25 kontinuierlich zu vertiefen und so die Debatten des Forums im August gezielt vorzubereiten.
Der Track Sicherheit des European Forum Alpbach 2025 wird sich ebenfalls mit den Themen der Veranstaltung befassen.
Schwerpunkte des Track Sicherheit: